Bei bestem Wetter empfing der Meuroer SV zum zweiten Spieltag der Kreisklasse Süd die Mannschaft vom Hohenbockaer SV Grün-Gelb. Unterstützt durch die hauseiegene Cheerleader-Akademie „SevenUp“, die vor dem Spiel und in der Halbzeitpause ihr Programm für die Zuschauer präsentierten, sollte es für alle Beteiligten, die dem Heimteam die Daumen drückten, ein gelungener Fußballsonntag werden. Danke Mädels!
Aber der Reihe nach: Die Fans mussten sich bereits beim ersten Blick auf den Rasen die Augen reiben, als kein geringerer als Stephan Wendt, seines Zeichens Sonnenschein vom Graben im Ruhestand, Weis beim Warmschießen die ersten Raketen um die Ohren schoss. Aufgrund des aktuellen Personalmangels am Graben ergriff das 3er Trainergespann den letzten Strohhalm und holte „Efans“ Schuhe wieder vom Nagel. Wie in der Vorwoche war die Ausfallliste beim Heimteam lang. So fehlten beim Heimspielauftakt Leppin, Scheffler, Märker R., Zerna, Stern, Priemer M., Schrader und Sals.
Von weiteren Festivalerfahrungen zurückkehrend, konnten sich immerhin Märker H. und Priemer S. im Kader wiederfinden. Märker H. rutschte dabei für Siering in die Startelf, Weis hütete das Tor anstelle von Zerna und Wendt ersetzte Sals im Sturm.
Das Spiel gegen die Jungs aus Hohenbocka begann dabei recht behebig. Gefühlt fand man den Ball in den ersten Spielminuten eher auf dem benachbarten Acker als auf dem Spielfeld wieder. Die erste Chance bat sich dabei Gerlach, der nach einigen Metern mit dem Ball am Torwart der Gäste aus spitzem Winkel scheiterte. Doch das sollte der Startschuss für weitere Chancen des MSV sein. Klix und Schädler scheiterten aber mit Versuchen aus der Ferne.
Das erlösende 1:0 fiel dann nach einem Abschlag von Weis in der 24. Minute. Der hohe Ball fand nach einem Querschläger den Fuß von Gerlach, der viel Wiese vor sich sah. Die sich botende Lücke nutzend, grätschte er den Ball letztlich im 1 gegen 1 zur umjubelten Führung ins Tor. In den kommenden Spielminuten brach es sodann über die Gästemannschaft herein: Nur 5 Minuten später legte sich Großert den Ball zu einem seiner berüchtigten Freistöße auf Höhe der Mittellinie zurecht. Selbstsicher und exakt berechnet schlug er den Ball mit Drall in den gegnerischen Strafraum. Schädler irriterte den Torhüter, sodass der Ball auf dem nassen Geläuf auftitschen konnte und letztlich seinen Weg unter die Torlatte fand. Nur 3 Minuten später konnte sich Schädler nach Chipball von Poick im Strafraum durchsetzen. Den freiliegenden Ball verwandelte Wendt ganz kühl im langen Eck als wäre er nie weg gewesen: das 3:0. Einige Minuten später konnte der MSV sogar noch das 4:0 vor der Halbzeit bejubeln. Neumann wurde auf links außen durch Wendt angespielt. Leichtfüßig gelangte er in den Strafraum und fand sich ungestört vorm Gästekeeper, den er aus spitzem Winkel mit der Fußspitze überwandt. Gerlach vergab anschließend noch eine Möglichkeit nach einem Freistoß aus dem Halbfeld, dann war Pause. Die Coaches der Heimmanschaft waren sichtlich zufrieden und forderten eine konzentrierte zweite Halbzeit, in der man sich weiter belohnen sollte.
Dies gelang allerdings nicht. Obwohl das Spiel wohl längst entschieden war, gaben sich die Gäste nie auf und kämpften weiter. Der MSV kam mit dieser Kombination nur noch schwer zurecht und stellte das eigene Spiel mit dem Ball weitesgehend ein. Zahlreiche Fehlpässe, fehlende Laufbereitschaft und Unkonzentriertheiten sollten das Bild der zweiten Halbzeit prägen. Das Heimteam ließ dabei einige gute Möglichkeiten liegen, wobei es häufig am letzten Pass und an der letzten Entscheidung haperte. So überlegte Wendt nach hohem Ball zu lang im 1 gegen 1 mit dem Torwart und konnte noch abgegrätscht werden. Klix, der über die rechte Seite das gesamte Spiel ordentlich Dampf nach vorn machen konnte, scheiterte mit einem guten Abschluss im Strafraum am Torwart und nach einem quer gespielten Ball im Strafraum waren es wieder Klix und der eingewechselte Primer S., die den Ball beim Rumgestocher im Fünfmeterraum nicht über die Linie bekamen. Außerdem konnte Wendt nach Steckpass von Gerlach nur den herauseilenden Torwart anschießen.
Aufopfernd verteidigend stämmten sich die Gäste gegen weitere Gegentreffer und versuchten selbst mit langen Bällen ihr Glück. Eine sich ergebende zwei gegen eins Situation vor Weis wurde dabei eher kläglich zu Ende gespielt. Die wohl beste Chance bat sich den Gästen, als Weis aus dem Tor herauseilend zum Tanz mit dem gegnerischen Stürmer bat. Den beabsichtigten Tunnel am Strafraumeck konnte er dabei allerdings nicht erfolgreich schieben, sodass das MSV Tor offen erschien. Die Gäste schlossen dann allerdings zu überhastet ab, sodass am Ende keine ernstahfte Gefahr entstand.
Der MSV sollte in der 81. Minute dann doch noch sein Tor in der zweiten Halbzeit machen. Gerlach setzte sich im Mittelfeld durch und fand mit einem Steilpass Schädler, der vorm Torwart cool blieb und den Ball flach im langen Eck platzierte. Die nächsten Minuten plätscherten bis zum Abpiff dahin.
Am Ende bleibt ein ungefährdeter Sieg gegen Hohenbocka stehen, bei dem die Defensive der Meuroer sehr solide stand. Im Spiel mit dem Ball bleibt allerdings noch einiges an Luft nach oben.
Der MSV blickt nun auf ein spielfreies Wochenende und hofft auf einige Rückkehrer zu den kommenden Spielen. Der nächste Gegner heißt Plessa und gastiert am 11.09. am Graben.