Bei der sich im Abstiegskampf befindenden Zweiten Mannschaft der BSG Chemie Schwarzheide setzt sich der MSV hochverdient mit 0:5 durch und ist nicht mehr weit vom Erreichen des Saisonziels entfernt.
Die Rahmenbedingungen waren perfekt. Saftiges Grün, Kaiserwetter, mehr als 11 Spieler. Eine neue Woche ist aber gleichbedeutend mit einer neuen Startaufstell-lung. In der Abwehr startete Wenzel für Sobolewski und im Zentrum begann Klix für Poick. Kramp fand sich leicht angeschlagen auf der Bank wieder, begann er letzte Woche noch auf dem Flügel. Dafür durfte der resozialisierte Neumann zeigen was ihn ihm steckte.
Die Gäste begannen etwas verschlafen und das flog ihnen fast um die Ohren. Der erste Angriff über die rechte Seite nach langem Ball von Sommer auf Richter war wunderbar vorgetragen. Richters Flanke kam perfekt in die Mitte, wo Ewald einlief. Seine Direktabnahme drosch er an die Latte. Für manche war es ein Weckruf, für manche wiederum nicht.
Schwarzheide versuchte sein Glück in der ersten Hälfte über lange Bälle und ging, sofern es die Möglichkeit dafür gab, auf die Zweiten. Räume gab es in der Zentrale dafür zuhauf. Zuhauf gab es auch Abschlussmöglichkeiten für den MSV, doch was dort teilweise aus diesen Chancen gemacht wurde, geht auf keine Kuhhaut. Schlechte Entscheidungen beim letzten Pass, klägliche Abschlüsse und, was be-sonders ins Auge stach, war die fehlende Bereitschaft in Sprints zu gehen, welche Räume für Mitspieler hätte aufreißen können.
Das 1:0 nach 11 Minuten war zwar verdient, es hätte aber auch nicht anders fallen können. Sommer spielte einen flachen Ball raus auf den Rechtsverteidiger Viertel, der gar nicht richtig hinguckte. Seine Ballannahme misslang, Leppin nahm ihm die Kugel ab und lief. Völlig ungestört durfte er bis in den Strafraum gehen, da Sommer den Querpass auf Wendt blockierte. Sein Abschluss glich einem Kullerball, er ging aber dennoch rein.
In der Folge kam Meuro zu weiteren Abschlussmöglichkeiten, es mangelte aber an Konzentration, um diese zu veredeln. Torschüssen mangelte es an Präzision und den Pässen an der Überzeugung.
Besser machten es Wendt und Leppin in der 33. Minute. Wendt erhielt den Ball aus der Zentrale und ging bis an den Strafraum. Dort legte er ihn quer auf Leppin, wel-cher sich ohne wirklichen Druck durch Reschke die Kugel zurechtlegen durfte, um sie anschließend in der kurzen Ecke in den Knick zu jagen.
Es war nur das 0:2, aber bei Chemie sanken die Köpfe. Es schien niemand mehr an eine Aufholjagd zu glauben. Man rettete sich in die Pause.
In der Kabine des MSV fiel die Ansprache erneut nicht wirklich positiv aus. Man nutzte die riesigen Räume fast nie und spielte meist ohne Tempo. Bewegung sah man hier nur bei den Zuschauern, die sich mit neuen Getränken versorgten.
Die zweite Hälfte begann mit einigen Personalwechseln auf Seiten der Heimelf, der Gast agierte unverändert. Das Spiel änderte sich in Durchgang Zwei zu keiner Zeit. Meuro versuchte sich in der Offensive, Chemie stand am eigenen Strafraum und man sah, wie Kraft und Konzentration immer weiter schwanden. Reihenweise vergab der MSV beste Chancen und solang es „nur“ 0:2 stand, war das Spiel noch nicht entschieden. Wenzel sorgte beinahe für die beste Chance auf die Vorent-scheidung, ein Tackling gegen ihn reichte aber nicht für einen Elfmeter.
Die Entscheidung fiel spät und es hätte zu diesem Zeitpunkt auch nicht anders fal-len können. Abwehrchef Großert ging bei einem Eckball mit in den Strafraum und auf einmal fiel ihm der Ball vor die Füße. Er hufte irgendwie gegen die Kugel und sie rollte aufs Tor zu. Sachse versuchte die Kirsche unter Bedrängnis noch zu klä-ren, bugsierte sie aber ins eigene Netz.
Danach war der Bann gebrochen und jegliche Gegenwehr bei Schwarzheide ver-schwand. Leppin und Wendt schraubten das Ergebnis nach gewonnen 1vs1 Situa-tionen gegen Zschieschang in die Höhe und sorgten für eine am Ende hochver-dienten Sieg. Wie aber schon im letzten Spiel muss der MSV einen erneuten Wer-mutstropfen hinnehmen. Schrader handelte sich kurz vor Spielende einen höchst umstrittenen Platzverweis in Form der Ampelkarte ein.
Nächste Woche geht es ins letzte Derby des Jahres gegen die Emporelf aus Hörlitz. Wir freuen uns über jegliche Unterstützung!