Der Meuroer SV gewinnt sein Auswärtsspiel gegen das drittbeste Heimteam mit 0:6, überzeugte spielerisch dabei nur bedingt und beschenkt seinen nicht anwesenden Konditionstrainer zum Geburtstag.
Freitagnachmittag, die Stechuhren klicken und für viele steht der Feierabend an. Bei den Coaches vom Graben glühten die Leitungen, denn die Absagen fürs Training häuften sich. 17:00 Uhr dann die Hiobsbotschaft, das Training wird aufgrund mangelnder Beteiligung abgesagt. Kein besonders guter Start ins Wochenende.
Für das Auswärtsspiel in Plessa verbesserte sich die Beteiligung. Ein 13 Mann starker Kader sollte ein solides Fundamt darstellen. Im Vergleich zur Vorwoche wurde notgedrungen auch einmal gewechselt. Wendt ersetzte Neumann und Schrader ging dafür auf den Flügel. Dort mauserte sich der mittlerweile knapp über 35-Jährige Flügelstürmer zum Matchwinner und zeigte seine mit Abstand beste Leistung in der jüngeren Vergangenheit, was die 4 Scorer untermauern.
Das Spiel begann mit viel Druck von der Heimelf und den ersten Abschluss durch Hofmann. Dieser traf von der Strafraumkante den Ball aber nicht sauber und Zerna konnte sich das erste Mal auszeichnen. Im Vergleich zur Heimelf machte es der MSV besser. Der erste richtige Angriff bedeutete gleich die Führung. Schrader wurde links in den Strafraum geschickt und konnte vor Hofmann den Ball in die Mitte bringen. Dort wartete Leppin mutterseelenallein vor Schulze, nahm den Ball an und schob ihn aus wenigen Metern zur wichtigen Führung ein. Danach war es ein ausgeglichenes Spiel, bei dem die Heimelf viel Druck nach vorne erzeugte, sich aber keine klaren Chancen erspielte und somit nicht belohnen konnte. Insbesondere Güldener stellte die Hintermannschaft vor größte Probleme. Solche hatten einige Akteure auch mit dem Spielgerät. Schiedsrichter Mahling ordnete einen Wechsel an, es wurde danach besser.
Während die Heimelf um Offensivaktionen bemüht war, kam der Gast vermehrt zu solchen. Plessa vertändelte oftmals den Ball im Aufbauspiel und konnte sich das Spielgerät nur mit größter Mühe zurückerobern. Gefährlich wurde es wiederholt über die Flügel. Klix und Schrader brachten die ein oder andere Hereingabe in den Strafraum, nur wurden diese nicht veredelt. Die größte Chance hatte dabei Leppin. Schraders Flanke kam perfekt auf den Elfmeterpunkt und der Meuroer Stürmer köpfte ohne Bedrängnis nicht einmal aufs Tor. Märker R. prophezeite nach eigenen Angaben das Scheitern Sekunden vorher, schon als der Ball Schraders Fuß verließ. Es ist immer wieder erstaunlich, welch Auswirkungen geringste Mengen von Alkohol auf das Wesen eines Menschen haben. Märker R. wird dadurch zum Spökenkieker (Quelle: Google „synonym Prophet“).
In der 36. Minute machte es Schrader dann selbst und es war ein sehr einfacher Spielzug. Langer Ball auf Wendt, der mit dem Kopf in den Lauf von Schrader und der direkt in die kurze Ecke.
Meuro kam noch zu ein paar weiteren Gelegenheiten, die aber allesamt am letzten Pass scheiterten.
Mit einem 0:2 ging es in die Pause. Headcoach Siering fand lobende Worte für die Leistung seiner Schützlinge. Man redete viel, nahm die Zweikämpfe an. Die teils schwimmende Abwehr wurde angesprochen. Die Viererkette gelobte Besserung.
Die zweite Hälfte begann wie die Erste. Plessa machte viel Druck und in diesen 45 Minuten erspielte man sich gute Torraumszenen. Und wie in der ersten Hälfte gehörte, der erste Abschluss Hofmann. Der Ball kam wie in Halbzeit Eins jedoch ungefährlich.
Nach 10 in der zweiten Hälfte gespielten Minuten fiel dann die Vorentscheidung und wie schon in der Vorwoche war es Klix, der dieses wichtige Tor machte. Wendt trug den Ball durch die gegnerische Hälfte und bediente Klix am linken Flügel. Von dort aus zog er ohne Gegenspieler in den Strafraum und Meuro befand sich in einer 3 auf 1 Situation. Klix wählte den Abschluss statt des Querpasses und tunnelte mit etwas Glück Schulze.
Der Bann schien gebrochen, denn der Gast schraubte das Ergebnis nun in die Höhe. Priemer M. zog 3 Minuten nach dem Treffer von Klix ab. Schulze im Tor konnte den Ball nicht festhalten, Leppin luchste ihm die Kugel ab und konnte einschieben. Das Tor gelten zu lassen, stieß dabei allerdings auf großes Unverständnis der Heimelf, denn Schulze hätte wohl beide Hände auf dem Spielgerät gehabt.
Noch mit der Schiedsrichterentscheidung hadernd kam der MSV zum nächsten Tor und Leppin zu seinem Hattrick. Gerlach steckte perfekt in die Gasse durch für Schrader, der legte zurück auf Leppin und seine Schuss war für Schulze entgegen der Laufrichtung nicht zu parieren.
Nach der Flut an Toren war es ein offener Schlagabtausch. Plessa spielte weiter offensiv und Meuro nutzte die sich bietenden Freiräume. Die beste Chance der Heimelf hatte Güldener. Über links ging er allein bis in den Strafraum und mit seinem letzten Kontakt legte er sich den Ball einen Tick zu weit vor, sodass sein Abschluss vom stark rauskommenden Zerna soeben noch entschärft werden konnte.
Bei Meuro schwand die Konzentration und Plessa schob jetzt beide Hofmanns in die Spitze, um hier wenigstens noch den Ehrentreffer zu erzielen. Besonders knifflig wurde es, als einer der beiden Hofmann Brüder erst mit dem Kopf zweimal im Strafraum der Gäste jonglierte, sich dabei den Ball vorlegte und Großert ihn verfolgte. Er bedrängte ihn dabei ziemlich stark und Hofmann fiel. Die Pfeife vom Schiedsrichter blieb zur Verwunderung vieler anwesender Personen aber stumm.
In der 82. Minute kam dann auch der Motor des MSV-Spiels zu seinem verdienten Treffer. Schrader brachte einen Freistoß von rechts rein, keiner verteidigte Gerlach und der durfte aus 5 Metern unbedrängt einnischeln.
Meuro spielte in der zweiten Hälfte einige Situationen schlecht aus und beraubte sich somit selbst bester Abschlussmöglichkeiten. Plessa tat alles für ein Tor, es sollte aber einfach nicht fallen. Symptomatisch dafür die letzten beiden Aktionen der Partie. Der Ball fiel Chill nach Ecke vor die Füße und sein Abschluss flog direkt Richtung Knick. Zerna reagierte schon gar nicht mehr und schaute hinterher. Allerdings stand Großert im Weg, der vom Schuss völlig überrascht wurde und den Ball mit der Brust ins Toraus lenkte. Die nachfolgende Ecke flog an Freund und Feind vorbei und ging hinter dem Tor ins Aus. Ein langes Bein hätte da den sicheren Treffer bedeutet.
Schiedsrichter Mahling pfiff die Partie ohne Nachspielzeit ab. Der MSV belohnt sich für einen ordentlichen Auftritt und nimmt die 3 Punkte den langen Weg mit nach Hause.
Wir bedanken uns beim Schiedsrichter und bei der Heimelf für ein faires Spiel und wünschen für die restliche Saison maximale Erfolge.