Auswärtsniederlage – Spielbericht SV Vorwärts Crinitz – MSV

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Der Meuroer SV unterliegt in der Töpfergemeinde gegen den SV Vorwärts Crinitz mit 4:2 und verliert die Tabellenführung somit aus den Augen.

Personell bestens aufgestellt, trat die Entourage aus Meuro den langen Weg nach Crinitz an und fand ein wunderbar präpariertes Geläuf vor. Die Heimelf schuf weltklasse Rahmenbedingungen für ein richtungsweisendes Topspiel um den Aufstieg.

Im Vergleich zum letzten Pflichtspiel gegen die 2. aus Sonnewalde rückten Weis für Kramp und Märker H. für Poick in die Startelf. Weiterhin rotierten Neumann und Schädler auf ihrem rechten Flügel.

Das Spiel begann ausgeglichen, wobei die Mehrheit der Spielanteile bei der Heimelf lag. Meuro übte sich an lange vergessenen Meuroer Tugenden und versuchte über eine kompakte Defensivstaffelung den Crinitzern durch schnelles Konterspiel wehzutun. Diese Taktik ging bis zum Führungstreffer durch Richter auch wunderbar auf, wobei Offensivaktionen Mangelware wie Sonnenblumenöl im Supermarkt waren. Das angesprochene 1:0 war ein vor dem Spiel angekündigter, im Defensivtraining unter der Woche geübter und trotzdem nicht verteidigter Spielzug der Heimelf. Ein Ball aus der Viererkette wurde flach ins Zentrum gespielt, von dort aus kam direkt der Schlag auf die rechte Bahn und dort setzte sich Richter lockerleicht gegen Märker H. durch. Sein direkter Abschluss trudelte mit etwas Glück vom Innenpfosten ins Tor.

Nach diesem Gegentor steckte der Gast aber nicht auf. Nahezu der direkte Gegenzug hätte den Ausgleich bringen können/müssen, nachdem Wendt alleine vor Engelmann zu unplatziert abschloss und den Schlussmann vor kein allzu großes Problem stellte. Dieser Angriff war eine der wenigen Offensivaktionen des Gastes in der ersten Hälfte.

Crinitz reagierte unbeeindruckt und schob weiter an. Folgerichtig fiel dann das 2:0 und es war im Endeffekt ein Spiegelbild der Meuroer Leistung zu diesem Zeitpunkt der Partie. Großert fand sich an der Grundlinie im Zweikampf mit Heinze wieder und wurde von diesem zu Boden gezogen. Anstelle des geschenkten Freistoßes versuchte er jedoch weiter zu spielen und traf den Crinitzer Brecher am Bein. Der folgende Freistoß wurde daraufhin nicht verteidigt. Krause rief nach dem Ball, dieser wurde sofort in den Rückraum gespielt und niemand fühlte sich dafür zuständig, zumindest einmal den Weg mitzugehen oder den Abschluss zu stören. Der Abschluss kam zwar genau auf Weis, jedoch war die Distanz relativ gering und mit gut Wucht, sodass er den Torschuss nur klatschen lassen konnte. Krause lief nach seinem Abschluss dem Ball hinterher und tunnelte dann Weis.

Nahezu wieder im direkten Gegenzug war diesmal Leppin alleine vor Engelmann und schob auch zum Anschlusstreffer ein, jedoch ging vorher die Fahne hoch. Es ist müßig nach einem Spiel oder generell über eine Schiedsrichterentscheidung zu diskutieren, ein Eingreifen des VAR hätte hier jedoch mit Sicherheit ein anderes Ergebnis gebracht.

Auf der Gegenseite hätte es wahrscheinlich auch ein Eingreifen des VAR erfordert, nachdem Liersch aus ziemlich kurzer Distanz den Ball an den Arm geschossen bekam.

Crinitz übte über die gesamte erst Hälfte konstanten Druck auf die Meuroer Abwehrreihe aus, die bis auf die beiden Gegentore keine nennenswerten Chancen zuließ. Meuro verzeichnete vereinzelte Angriffsbemühungen, bis auf einen Distanzschuss von Klix kam aber nichts dabei herum.

Die erste Hälfte endete mit einer unter dem Strich verdienten Führung für die Heimelf. Meuro ließ sich durch resolute Zweikampfführung und das frühe Anlaufen durch die Heimelf beeindrucken und konnte das eigene Spiel über keinen längeren Zeitraum auf den Platz bringen. In der Pause wechselte der Gast und brachte Scheffler für Märker R. und versuchte noch einmal, das Spitzenspiel rumzureißen.

Crinitz kam unverändert aus der Kabine und spielte auch unverändert Fußball. Schnelle und lange Bälle auf die Außen prägten das Habitat der Töpfergemeinde und immer wieder konnten diese nicht verteidigt werden. Die Angriffsreihe versuchte sich im früheren Anlaufen der Abwehrspieler der Heimelf, jedoch schob der Meuroer Block in seiner Gesamtheit nicht einheitlich mit und somit war dieses „Pressing“ in den seltensten Fällen von Erfolg gekrönt.

Das 3:0 war das Resultat eines langen Balls über die Meuroer Abwehrkette und eines Ballverlustes von Weis weit vor seinem Strafraum. Der Schlussmann im roten Dress verlies seinen Kasten und wollte den Ball abfangen, was ihm soweit auch gelang, nur versuchte er sich dann gezwungenermaßen im Zweikampf mit Neumann, welcher diesen gewann und ins verwaiste Tor flanken konnte.

Gefühlt war es die Vorentscheidung, nur gab es wie schon im Hinspiel das Freistoßduell Großert gegen Engelmann. Aus gut und gerne 35 Metern wollte der Meuroer Abwehrschrank den Ball in den 16er bringen, nur geriet er etwas zu lang. Engelmann griff aber wie schon im Hinspiel daneben und legte sich das Ei selbst ins Nest.

Meuro witterte nun Morgenluft und glaubte urplötzlich doch noch an die Wende. Keine 10 Minuten später fiel dann sogar der Anschlusstreffer durch den Joker. Klix zog aus der zweiten Reihe ab und Engelmann konnte den Ball nur zu Seite klatschen lassen. Dort lief Scheffler ein und drückte die Kugel über die Linie.

Die anschließenden Minuten waren nur noch Kampf. Viele Zweikämpfe und doch einige gelbe Karten unterstrichen die Wichtigkeit der Partie, wobei es nicht unfair wurde.

Der MSV wechselte in der 75. Minute noch einmal doppelt und versuchte durch die Hereinnahme von Poick und Priemer M. neuen Druck zu entfachen, offensiv tat sich der Gast aber weiterhin sehr schwer. Leppin jagte nach einem Eckball eine Direktabnahme zur Eckfahne, mehr kam nicht.

In der 82. Minute fiel dann die Entscheidung. Wieder einmal flog ein langer Ball über die Meuroer Abwehrreihe und Heinze, aus dem Abseits kommend, setzte diesem nach. Die Abwehr des MSV wartete auf den ausbleibenden Pfiff, Heinze drehte ohne Ball ab und Baumert nahm die Kugel auf. Allein vor Weis war es dann ein leichtes für ihn.

Die letzten Minuten neutralisierten sich beide Mannschaften im Großen und Ganzen und es passierte nichts mehr vor den Torhütern beider Vereine.

Schiedsrichter Sehmisch, welcher die Partie zu jeder Zeit im Griff hatte, pfiff die Partie ohne lange Nachspielzeit ab. Crinitz beschert dem MSV die zweite Auswärtsniederlage der Saison und schiebt sich von Platz 3 auf Platz 1 und hat bei noch zwei verbleibenden Spielen beste Aussichten auf den Aufstieg. Meuro rutscht zurück auf Platz 3 mit einem Punkt Rückstand auf den Tabellenführer und sieht sich am nächsten Spieltag dem Zweitplatzieren aus Finsterwalde gegenüber. Crinitz agiert nahezu zeitgleich in Wormlage.

Wir bedanken uns beim Schiedsrichter und bei der Heimelf für das spannende Duell und wünschen allen Beteiligten für die Zukunft alles Gute.