Am Sonntag empfing der MSV bei herrlichstem Fußballwetter die 2. Vertretung des SV Blau-Gelb 90 Sonnewalde zum zweiten Heimspiel in Folge. Am Ende steht ein 2:1 Sieg, der Weg dorthin war, gelinde gesagt, einschläfernd.
Per Postkarte aus dem Urlaub übermittelten die weitgereisten Weltenbummler Poick und Siering dem Stellvertreter und eigentlichem Kapitän Gerlach die Aufstellung. Man begann erneut mit 4 zentralen Mittelfeldspielern, wobei Märker R. den Part von Poick übernahm. In der Spitze spielte Priemer M. für Priemer S. und das Meuroer Gehäuse bewachte Weis an-stelle von Birus.
Von Beginn an war es ein Spiel in Richtung des Tores von Krausch. Meuro, mit einigen Pro-zentpunkten mehr an Ballbesitz, hatte zentral sehr viele Räume. Die Heimmannschaft beru-higte das Spiel aber etwas zu sehr. In den ersten 30 Minuten des Spiels gab es nur einen ge-fährlichen Abschluss, der kam von Klix durch einen Fernschuss.
In der 34. Minute fand eben genannter Klix aber mal eine Lücke in der vielbeinigen Abwehr-kette des Gastes. Sein Pass erreichte Leppin zentral auf Höhe des Strafraums. Der nahm ihn kurz mit und legte ihn die lange Ecke.
Nach diesem Tor wachte der MSV urplötzlich auf. Spielwitz und Tempo fanden Einzug in die Aktionen und man spielte weiter auf das 2:0. Jenes Tor fiel nur wenige Minuten später und ist eins für Fußballromantiker und Drehbuchautoren. Märker H. zauberte sich unnachahmlich wie auch unaufhaltsam über den linken Flügel und brachte das Spielgerät scharf nach Innen. Rechnete jeder Akteur mit einem Ball in den Strafraum, blieb Märker R. wach. Der lief als Einziger nicht in die Gefahrenzone und lauerte 20 Meter vor dem Tor auf das, was er durch die Märkersche Bindung vor allen anderen wusste. Er sah die Flanke in den Rückraum se-geln, er lief perfekt ein und veredelte den Ball technisch höchst anspruchsvoll per Dropkick aus 16 Metern flach in der kurzen Ecke. Falls Sönke Wortmann noch einmal Zeit für ein wei-teres Sommermärchen hat, dieser Spielzug wäre es wert.
Meuro spielte nach diesem Doppelschlag weiter nach vorne. Bis zur Halbzeit passierte jedoch nichts mehr.
Bemerkenswert war in der ersten Hälfte die Erkenntnis, dass die Mannen vom Graben sehr wohl offensiv attraktiv spielen können, sobald sie das Selbstvertrauen dazu entwickeln. Viel blieb davon allerdings nach Wiederanpfiff nicht übrig.
In der zweiten Hälfte verpuffte nämlich das entstandene Tempo. Das Meuroer Spiel bestand jetzt aus vielen Fehlpässen und Ungenauigkeiten. Es entstand auch bei keinem der Akteure der zwingende Eindruck, hier mehr Tore nachzulegen. Schädler, der nach dem Doppelwech-sel in der 51. Minute zusammen mit Schrader die Spitze beackerte, bekam keinerlei Unter-stützung von seinen Mitspielern und war oft allein auf weiter Flur. Auch Schrader sah sich zumeist allein der Abwehrkette des Gastes gegenüber. Stern und Priemer mit zwei Fern-schüssen und Leppin per Kopf nach einer Ecke hatten die einzig nennenswerten Gelegenhei-ten, sonst kam offensiv nichts mehr vom MSV.
Und Sonnewalde? Der Gast stand weiterhin tief und geriet selten in Verlegenheit. Man be-schränkte sich auf lange Bälle in Richtung Klingel. Der Spielmacher versuchte des Öfteren, das Spielgerät festzumachen und dann seine Mitspieler in Szene zu setzen, diese waren aber zumeist defensiv gefordert und gingen die langen Wege nach vorn nicht mit.
Einer, nämlich Forberg, erwachte aus der sich über dem Platz hängenden Lethargie und setz-te von der eigenen Grundlinie zum Dribbling an. Gestört wurde er erst kurz vor dem Meuroer Strafraum. Dort legte er den Ball quer auf Klingel, der ließ Märker H. ins Leere laufen und versenkte die Kugel aus knapp 14 Metern im Kasten vom sonst beschäftigungslosen Weis.
Mit einmal begann, wie schon gegen Crinitz, das große Zittern bei allen, die es an diesem Tag mit dem MSV hielten. Nach vorne gab es für Schädler noch einmal so etwas wie eine Tor-chance, sein Querpass auf Leppin wurde im letzten Moment von Forberg geblockt. Hinten vertändelte Großert als letzter Mann den Ball, mit vereinten Kräften bekam man die Situation aber geklärt.
Sonnewalde versuchte es noch einmal und schlug die Bälle weit nach vorne. Wirkliche Ge-fahr für das Tor von Weis kam aber nicht mehr auf.
Nach kurzer Nachspielzeit pfiff Döninghaus das Spiel ab. Meuro behält die Punkte am Gra-ben, kann sich aufgrund der gezeigten Leistung aber nur bedingt freuen.
Sonnewalde ärgerte sich nach Schlusspfiff etwas, da man zu spät bemerkte, dass mit mehr Offensivdrang viel-leicht mehr möglich gewesen wäre.
Wir bedanken uns beim Schiedsrichter (Peter Döninghaus) und bei den Gästen für das am Ende doch noch spannende und jederzeit faire Spiel und wünschen allen Beteiligten eine möglichst erfolgreiche und verletzungsfreie Saison.
Der MSV empfängt nächsten Sonntag Wormlage zum Derby. Sonnewalde misst sich mit der 2. Garde der Askanen.