Heimsieg!

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Der MSV ergaunert sich die 3 Punkte im Heimspiel gegen die Reserve von der Steigemühle und vergrößert den Abstand auf die Abstiegsränge.

Was war das für ein schöner Tag am vergangenen Sonntag in der Metropolregion Meuro. Ein voller Kader, wunderschönes Wetter und eine Überraschung fürs Auge gabs auch dazu. Ein unbekannter Sponsor ließ sich nicht lumpen und stattete die Mannschaft mit einem neuen Satz Trikots aus! Da bot sich ein neues Mannschaftsbild gleich an. Vielen Dank!

Auf einem weiterhin holprigen Geläuf nahm man sich viel vor. Vor den schweren und richtungsweisenden Wochen in naher Zukunft, wollte man sich eine möglichst gute Ausgangsposition verschaffen und dafür benötigte man diese 3 Punkte. Unter der Woche gab es eine durchaus zufriedenstellende Trainingsbeteiligung und so war die Vergabe der Startelfplätze kein Leichtes.

Von Beginn an hielt man sich konsequent an die ausgegebene Taktik. Schlieben fand offensiv ganz wenig statt und hatte bis auf ein paar Distanzschüsse nichts Nennenswertes vorzuweisen. Wojenmaster kurbelte immer wieder an, vorne fehlte ihm aber der Mitspieler, der damit wirklich etwas anfangen konnte. Tigges als Zielspieler genoss die Manndeckung von Großert und rieb sich in endlosen Zweikämpfen auf.

Etwas anders sah es bei Meuro aus. Nach langer Zeit scheint man sich wieder an die alte Stärke zu erinnern und kam durch Mauern und schnelles Umschalten zu guten Aktionen. Insbesondere die schnellen Schädler und Anas über ihre rechte Seite sorgten immer wieder für Gefahr. Eine richtig gefährliche Aktion entstand dann durch einen langen Ball von Priemer. Sein Befreiungsschlag wurde immer länger und Zwanzig verschätzte sich. Leppin nahm den Ball eher weniger gut mit und versuchte den Heber über Unger. Den Torhüter überwand er, den Querbalken aber auch. Die erste gute Chance ließ weitere folgen, das 1:0 war aber das Resultat eines Bocks von Knuppe. Von Meuros Pressing überrascht, spielte er Leppin den Ball in den Fuß und der war nicht mehr zu halten. Vor Unger behielt er die Nerven und schob souverän zur Führung ein.

Danach das gleiche Spiel. Schlieben hatte den Ball, schlug diesen immer wieder lang auf Tigges und spielte nach erfolgreich abgewehrtem Angriff durch die Heimelf flach über Wojenmaster weiter. Meuro konterte und hatte wieder durch Leppin den nächsten Hochkaräter. Schädler setzte sich rechts durch und mogelte sich in den Strafraum. Dort versuchte er den Querpass, doch Schlieben bekam es zunächst geklärt. Der bisher einzige Torschütze setzte nach und versuchte es artistisch mit der Hacke. Der Ball trudelte knapp vorbei.

Die gefährlichsten Aktionen der Gäste resultierten aus Standards, als Zerna immer wieder die Bälle runterpflücken konnte. Eine jedoch trudelte quer durch den Strafraum, ein Schliebener war aber nicht zur Stelle.

Bei Meuro kehrte mit zunehmender Spieldauer immer mehr der Schlendrian ein und die anfangs herausragende Kommunikation verschwand nahezu vollständig. Es schien fast so, als hätte Meuro etwas zu verlieren und man schob die Verantwortung immer an den nächstbesten Mitspieler weiter. Schlieben wurde offensiver und die Situationen dadurch brenzliger. Ein intensives, aber sehr faires Spiel fand dann aber leider sein Opfer. Neumann ging mit hohem Bein zum Ball, verpasste ihn und knickte beim Aufkommen mit dem Standbein weg. Für ihn ging es daraufhin nicht weiter und der ganze MSV hofft nun, dass das nichts Schwerwiegendes wird.

Kurz darauf war Pause. Meuro führte zwar, man spielte aber wenig Fußball. Schlieben setzte die Heimelf nur in der ersten Reihe unter Druck und mit etwas mehr Ruhe am Ball, hätte man sich dort große Räume erspielen können. Nach Wochen des Hinterherlaufens oder weggetreten-werdens aber auch kein Wunder.

Die zweite Halbzeit ging noch gar nicht richtig los, da durfte sich Zerna das erste Mal so richtig auszeichnen. Wie aus dem Nichts flog eine Rakete gegen seine Laufrichtung, doch wie schon in den letzten Wochen kescherte er auch den raus. Meuro, nach einer Antwort suchend, zog ebenfalls in der Offensive an. Keine 5 Minuten war die zweite Halbzeit gespielt, da klingelte es erneut. Priemer schlug eine Ecke in den Strafraum und Meinke bauchte den Ball im Sprung zu Leppin. Der drehte sich und zog mit Links ab. Unter Unger flog das Spielgerät mit Hilfe des Innenpfostens ins Tor. Meuro lag sich in den Armen, ließ aber nicht früh genug los und dann stands 2:1. Im direkten Gegenzug störte Meuro den besten Gästespieler so gut wie gar nicht und so durfte Wojenmaster aus 20 Metern die lange Ecke anvisieren. Für Zerna nicht zu halten, schlug der Ball sauber in der langen Ecke ein.

Meuro war ab da an nicht mehr die Mannschaft der ersten Hälfte und bis auf ein paar wenige Ausnahmen nur noch in der Defensive zu finden. Offensivaktionen waren, wenn stattfindend, Zufallsprodukte oder Einzelaktionen. Sämtliche Ballgewinne wurden innerhalb der nächsten Sekunde durch einen Schlag aufs Feld oder in Richtung Hauptplatz gleich wieder hergeschenkt. Wurde aber mal sauber nach vorne gespielt, wurde es direkt gefährlich. Eine dieser Aktionen versemmelte Leppin, als er unter Druck den Querpass auf den mittlerweile eingewechselten Sals versuchte und dabei fast die Eckfahne auf der anderen Spielfeldseite abschoss. Ein anderes Mal wurde Klix im letzten Moment noch eingeholt, als er nach einem schönen Ball durch die Schnittstelle viel Raum vor sich hatte.

Dass beide Mannschaften an diesem Tag das Fairplay des anderen schon auf dem Feld lobend erwähnten, zeigte sich dann in einer anderen Situation. Ein von Meinke geklärter Ball flog flach in die Zuschauer und traf eine der jüngsten Zuschauerin im Gesicht. Meinke rannte ohne Umwege zum Kind und auch ein eigentlich unbeteiligter Gästespieler erkundigte sich unverzüglich nach dem Wohlergehen. Schlieben stand zwar für den Einwurf bereit, wartete aber ab. Danke noch einmal für dieses Fairplay!

Schlieben biss sich in der gegnerischen Hälfte fest und Meuro versuchte einfach nur zu überleben. Man warf sich in alles was irgendwie in Richtung Strafraum flog und hielt den Angriffswellen der Gästeelf stand. Schlieben hatte gute Freistoßsituationen, viele Standards, es fehlte aber dieser letzte Punch, um Zerna zu einer erneuten Glanztat zu zwingen. Ball um Ball flog in den Strafraum, doch der letzte des Spiels war der gefährlichste. Ein Eckball von Links segelte quer durch den Strafraum und ging hauchzart am langen Pfosten vorbei. Heim- sowie Gästespieler schauten dem Ball nur hinterher. Schiedsrichter Tondera pfiff daraufhin ab. Meuro behält durch einen knappen Heimerfolg die Punkte am Graben und kann nun etwas entspannter in die nächsten Wochen gehen.

Wir bedanken uns beim Schiedsrichter und bei den Gästen für dieses sehr faire und spannende Fußballspiel und wünschen Niclas nur das Beste.