Heimsieg im Abstiegsduell! – Spielbericht MSV – SV Blau-Weiß Lubolz

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Der MSV gewinnt das Hinspiel des Abstiegsduells gegen die Gäste aus Lubolz in einem unterhaltsamen Spiel mit 5:3 und legt damit den Grundstein fürs Weiterkommen.

Der Winter ist noch nicht ganz vorbei, die Winterpause aber schon. Die Mission Klassenerhalt begann mit einem Spiel gegen den Tabellenletzten aus Lubolz. Trainer Siering sprach im Interview mit den Reportern vor dem Spiel von einem „richtungsweisenden Aufeinandertreffen, wobei sich beide Teams nichts schenken werden“. Blickt man aufs Tableau, erkennt man die Sinnhaftigkeit dieser Worte. 4 Mannschaften haben den Anschluss an die entspannteren Plätze verloren und kämpfen um den Klassenerhalt. Mit 7 Punkten hatte der MSV da noch die besseren Karten. Die Gäste aus Lubolz trugen mit 3 Punkten die rote Laterne mit sich herum.

Um die 3 immens wichtigen Punkte aus diesem Spiel im Dorf zu behalten, raffte man einen Kader zusammen, den der MSV in dieser Quantität noch nicht gesehen hat. Man könnte hier sogar die Qualität herausheben, damit die aber auch merklich steigt, benötigt der MSV Märker R. zurück. Welcher der beiden gemeint ist, dürfte die nächste Schachpartie der beiden zeigen. 18 Mann standen im Kader, spielen konnte aber leider nicht jeder. In der Startelf feierte Sommerneuzugang Meinke sein Debüt. Der Neuzugang aus der Knappenschmiede der Briesker hat schon mal höher gespielt und durfte folgerichtig in der Zentrale neben Capitano Gerlach ran. Der ha noch nicht höher gespielt.

Auf der Ersatzbank kam es zu einem Comeback. Neumann konnte nach überstandener Fußverletzung endlich wieder mitwirken und auch Borges kam zum Debüt.

Bei mehr oder weniger gutem Wetter begann das Spiel recht behäbig. Meuro hatte öfter den Ball, fußballerische Leckerbissen waren aber noch nicht dabei. „Lecker“ war aber der Platz, welcher so langsam an seine Grenzen gerät. Viel Regen und konstante Belastung hinterlassen ihre Spuren. Kurzpassspiel war nur unter erschwerten Bedingungen möglich, wobei sowohl Spieler als auch Platz ihren Teil dazu beitrugen.

Es gab noch gar keine richtigen Abschlüsse oder gefährliche Aktionen für eine der beiden Mannschaften, da setze sich Meinke an der Grundlinie sehr resolut gegen Krüger durch und gab den Ball in den Rückraum. Dort wartete Anas völlig blank und konnte zur Führung einschieben.

Der Treffer hatte aber kaum Einfluss auf das Spiel. Es war in vielerlei Hinsicht Abstiegskampf, wobei auch die Zweikämpfe bisweilen etwas rustikaler geführt wurden.

Lubolz trat offensiv kaum in Erscheinung. Abschlüsse gab es ausschließlich aus der Distanz, da Staubsauger Poick sehr viel wegverteidigte. An der Zentrale der Heimelf war kein Vorbeikommen und das Flügelspiel der Gäste lahmte. Da Meuro bei weitem keine Sterne vom Himmel spielte, war es ein verkrampfter Mittelfeldkampf beider Mannschaften.

Nennenswerte Chancen hatte nur die Heimelf. Schädler wurde ins Duell gegen Mietusch geschickt und nahm das Tempo raus, um dann auch noch viel zu überhastet abzuschließen. Eine Top-Chance, die leider keinen Ertrag brachte.

Wenn jedoch spielerisch nichts geht, helfen Standards oder grobe individuelle Böcke. Ein solcher unterlief Kunja im Gästetor, als er sich von Leppins Alibi Pressing beeindrucken ließ und den Ball direkt auf Schädler schlug. Der ging dem Ball nach, war vor Kunja am Spielgerät und dieses trudelte schlussendlich über die Linie.

Das 2:0 ließ anscheinend den Schlendrian einkehren und Lubolz schlug postwendend zurück. Ein Standard segelte in den Strafraum, kam auf (!) und dann waren sich Liersch und Großert nicht so ganz einig, welcher der beiden die Ehre besaß, das Spielgerät in die Pössnitz zu dreschen. Stattdessen setzte sich Krüger stark gegen beide durch, legte mit dem Kopf quer und Hensel bugsierte ihn über die Linie. Ein vermeidbares Gegentor brachte wieder richtig Spannung rein und ließ die Halbzeitansprache etwas gedämpfter ausfallen.

Fazit aus Hälfte 1: So richtig gut war man nicht, so richtig schlecht aber auch nicht. Verbesserungspotenzial gab es zu genüge, aber bislang reichte es ja noch.

Die zweite Halbzeit begann und die sollte torreich werden. Knappe 15 Minuten waren gespielt, da stands auf einmal 2:2! L. Schwark tanzte sich auf der linken Seite bockstark durch und gab in den Rückraum auf Mietusch. Der fackelte nicht lange und jagte die Kugel mit ordentlich Druck unter die Latte. Zerna im Tor der Heimelf konnte, wie schon beim Anschlusstreffer, nichts machen.

Meuro fühlte sich jetzt anscheinend herausgefordert und schlug ebenfalls postwendend zurück. Nach einem mustergültigen Freistoß von Beckham-Förderer Poick schraubte sich Großert hoch und überwand Kunja per Bogenlampe. Der auf den Abpraller lauernde Leppin ging leer aus. Dass er das leere Tor aber wahrscheinlich eh nicht getroffen hätte bewies der nächste Angriff der Meuroer, als Schädler durchbrach und querlegte. Den scharf getretenen Pass brachte er aus knapp 70 Zentimetern nicht um Tor unter und trat neben den Ball.

Und da das mit den Chancen vergeben einmal so gut lief, machte ers gleich nochmal. Poick schaufelte einen Ball in den Strafraum, der lange in der Luft war. Leppin nahm das Spielgerät an und schloss ab. Kunja parierte, doch Leppin wurde unsanft am Fußgelenk des Schussbeins abgeräumt. Die genaue Beschreibung ist deshalb wichtig, weil es für sehr viele Anwesende an diesem Tag Regelkunde gab. Der Schiedsrichter entschied nämlich auf Strafstoß. Die Entscheidung wurde viel diskutiert und mündete in 2 Verwarnungen für die Gäste. An der Entscheidung änderte sich aber nichts mehr. Gerlach schnappte sich die Kugel, trat an und traf. Das höchst wichtige 4:2 brachte aber keine wirkliche Ruhe ins Spiel. Immer öfter kam es zu Zweikämpfen und nicht nur einmal entstanden Situationen, bei den gleichzeitig mehrere Spieler auf einem Quadratmeter um die Gunst des Spielgeräts stritten. Manche fühlten sich zurückversetzt in die Zeit, als eine andere Schippenfarbe im Sandkasten ein valider Grund für einen Streit war.

Lubolz reagierte und brachte nochmal 2 frische Spieler. Die waren noch keine 5 Minuten auf dem Feld als die Vorentscheidung fiel. Anas setzte sich rechts gut durch, ging bis in den Strafraum und rannte an Mietusch vorbei. Der bereits verwarnte Abwehrchef brachte ihn zu Fall und wieder zeigte Schiedsrichter Eisenmann auf den Punkt. So strittig auch der Erste war, so klar war dieser. Ursprünglich sollte Leppin schießen, der überließ aber für Meinke. Im Debüt ein Tor wäre eine schöne Geschichte und sie wurde auch geschrieben. Ganz souverän verlud er Kunja.

Für den Torschützen war daraufhin Schluss. Mit einem Tor und einem Assist konnte er ein klasse Debüt verbuchen. Für ihn kam Neumann zum Comeback und auch Priemer war anstelle von Poick mit von der Partie.

Das eigentlich schon entschiedene Spiel plätscherte vor sich hin, nur wurde es immer ruppiger. Überhart geführte Zweikämpfe oder die Versuche derer auf beiden Seiten trübten das Gesamtbild eines eigentlich völlig fairen Spiels.

Von Meuro kam nichts mehr, Lubolz tat aber nochmal was fürs Torverhältnis. L. Schwark brachte einen Freistoß rein. Zerna kam todesmutig und hechtend aus seinem Tor gesprungen wie Neuer damals gegen Inter Mailand. Nur er boxte das Spielgerät waagerecht in die Höhe. Das Ergebnis war aber das gleiche: wenige Sekunden später klingelte es. Riedel gewann in einem nervenaufreibenden Wettstreit das Herz des Balls für sich und schob ein. Solch Wetteifern um „Zuneigung“ vom Objekt der Begierde kennt man sonst nur von bekannten TV-Formaten wochentags 20:15 Uhr.

Kurz darauf war Schluss. In einem torreichen Spiel setzt sich der MSV unter dem Strich verdient durch und tritt offensiv gut in Erscheinung. Spielerisch ist da zwar noch definitiv Luft nach oben, aber, 2€ in Phrasenschwein, ist und bleibt Fußball ein Ergebnissport.

Wir sehen uns nächste Woche zum Rückspiel in Lubolz wieder und hoffen auf den ein oder anderen reiselustigen Anhänger.