Heimsieg!
Der MSV gewinnt das Topspiel gegen den Drittplatzierten aus Schraden am Ende glücklich mit 3:2 und darf sich durch den Ausrutscher von Kostebrau nun Tabellenführer nennen!
Mit solch einem spannenden Spiel hätten die Wenigsten gerechnet und für die Nerven einiger war es etwas zu viel. Die Partie war über die gesamten 90 Minuten ausgeglichen und hätte in beide Richtungen ausschlagen können. Schon vor Anpfiff gab es erste interessante Änderungen. Der weiterhin verletzte und auf dem Feld vermisste Wendt nahm noch die Zuschauerrolle ein und Neumann fand sich nach einem Infekt unter der Woche auf der Bank wieder. Kramp fehlte ebenfalls komplett. Für die beiden Starter aus dem Kostebrau-Spiel begannen Wenzel und Schrader.
Von Beginn an entwickelte die Heimelf mehr Zug nach vorn. Bereits nach wenigen Minuten steckte Gerlach auf Leppin links im Strafraum durch, Nothing im Tor der Gäste bekam die Beine aber schnell genug zu. Ein vielversprechender Auftakt, dem allerdings nicht mehr viele Chancen folgen sollten. Schraden agierte vornehmend mit langen Bällen, die Kohlhoff teilweise direkt bis zu Zerna schlug. Bei einem seiner Offensivausflüge bewies er allerdings, dass er es auch mit Gefühl kann. Kohlhoff steckte auf Sickert links im Strafraum durch und der überwand Zerna. Meuro lag bereits nach 16 Minuten zurück und hatte gegen stark aufspielende Gäste ein dickes Brett zu bohren.
Eine gute Chance auf den Ausgleich hatte Schrader, der ebenfalls von Gerlach bedient wurde. Er scheiterte rechts im Strafraum an Nothing. Den Rebound versenkte Leppin, der allerdings im Abseits stand. Das nächste Abseitstor folgte kurze Zeit später und es war wieder Leppin, diesmal nach Flanke von Priemer. Der Ball war lange in der Luft, im Moment der Ballabgabe pennte ein Schradener Verteidiger aber völlig, als er noch nahe der Eckfahne stand. Es wurde dennoch auf Abseits entschieden.
Es war ein Spiel mit viel Mittelfeldgeplänkel, bei dem vor allem Poick eine überragende Figur machte. Seine schon in den letzten Wochen immer besser werdende Form gipfelte zumindest vorübergehend in diesem Spiel, als er immer wieder wichtigste Zweikämpfe im Zentrum für sich entscheiden konnte.
Sein kongenialer Partner im Mittelfeld hatte dann die beste Chance auf den Ausgleich. 20 Meter zentral vor dem Tor bot sich dem Capitano wie schon gegen Kostebrau eine hervorragende Freistoßgelegenheit und auch dieser wurde überragend getreten. Wie Nothing diesen allerdings aus dem Winkel wischte, war mindestens genauso ansehnlich.
Viel mehr passierte in Halbzeit Eins nicht. Die Ansprache hatte es in sich, denn Meuro spielte einfach schlecht. Wenzel und Priemer hatten auf ihren Außenverteidigerpositionen nie gesehene Räume und wurden viel zu langsam ins Spiel eingebunden. Das Passspiel war eine Katastrophe und die Offensive ungefährlich. Von einem Schwung aus der letzten Woche war nichts zu sehen.
Die zweite Hälfte war zwar spielerisch nicht unbedingt besser, aber jetzt sah man, dass der MSV wollte. Schraden verteidigte aber weiterhin konzentriert und kam durch Opitz kurz nach Wiederanpfiff zu einer klasse Chance. Er scheiterte aber aus sehr spitzem Winkel an dem mittlerweile eingewechselten Weis.
Mit zunehmender Spielzeit wuchs auch die Unzufriedenheit auf Seiten der Heimelf. Zu klaren Chancen kam man nur selten. Die beste hatte Gerlach mit dem Kopf nach einem guten Freistoß von Neumann. Nothing im Tor parierte aber auch diesen tückischen Ball sicher.
Meuro rannte an, Schraden verteidigte und konterte. Vor dem Strafraum der Heimelf war aber immer wieder Schluss. Päckert aus der Distanz verzog und Kohlhoff semmelte einen Freistoß aus guter Lage weit vorbei.
Mit einmal aber fand Meuro so etwas wie eine Lücke. Schädler hatte nach einem Standard im Strafraum mit Ball am Fuß etwas Platz und drosch ihn unter die Latte. Der Beginn einer der wildesten Schlussphasen den der Sportplatz seit längerer Zeit gesehen hat. In Erinnerung bleibt dabei das 3:3 gegen Groß Beuchow oder das 3:2 gegen Crinitz. Torschütze der entscheidenden Tore: Gerlach.
Nach Schädlers Ausgleichstreffer war es ein Auf und Ab der Gefühle. Meuro schnappte sich das Spielgerät und spielte auf den Führungstreffer, doch Schraden wollte sich für ihre starke Leistung belohnen. Bei einem ihrer Angriffe rückten sie aber zu weit auf. Großert blockte zuerst zweimal den Fernschuss und setzte sich dann auf Höhe der Mittellinie gegen M. Kohlhoff durch, welcher liegen blieb. Neumann bekam das Spielgerät und sah Leppin starten. Mit einem klasse Diagonalball schickte er ihn auf die Reise und anders als in Kostebrau behielt er diesmal die Nerven und schob zur vielumjubelten Führung ein. Meuro ließ sich feiern, als hätte man schon gewonnen, aber dann kam Opitz. In der 92. Minute war es die Heimelf, die etwas zu hoch stand. Ein eigentlich schon verteidigter Angriff kurz hinter der Mittellinie kam unsauber zu Richter auf Seiten der Gäste. Seine Ballannahme missling, brachte aber Opitz in die Spur. Alleine vor Weis behielt auch er die Nerven. Jetzt lag sich Schraden in den Armen und feierte den sicher geglaubten Punktgewinn, doch noch waren es 90 Sekunden und in eben diesen bewies Meuro Moral, hatte aber auch Glück. Neumann durfte von rechts noch einmal flanken und fand Gerlach, der verlängerte mit dem Kopf auf Leppin. Der stocherte mit zwei Schradenern um die Gunst des Spielgeräts, doch wenn 3 sich streiten freut sich der 4, und das war Gerlach. Der Ball fiel ihm vor den Fuß und der hufte mit der Piecke gegen. Aus kurzer Distanz war Nothing machtlos und Meuro stand Kopf. Wieder einmal war es Gerlach, der den MSV auf die Siegerstraße brachte.
Schraden lief im Anschluss noch einmal an, kam aber nicht durch. Schiedsrichter Wirth beendete die hart umkämpfte, aber nicht unfaire Partie und Meuro lag sich in den Armen.
Wir bedanken uns bei der Schradener Mannschaft und beim Schiedsrichter für dieses Fußballspektakel und wünschen für die restlichen Spiele viel Erfolg und einen gelungenen Saisonabschluss.