Am vergangenen Sonntag reiste der MSV zum Titelmitfavoriten aus Groß Beuchow und musste den Heimweg letztlich ohne Punkte antreten. Angetreten mit einem Kader von 15 Mann, musste Coach Siering dennoch die Ausfälle von Leppin und Klix kompensieren. Im Vergleich zur Vorwoche rutschten dadurch Wenzel und Gerlach in die Startelf.
Das erste Hindernis an der A13 stellte schon der Schiedsrichter dar, der die in der Nacht erfolgte Zeitumstellung wohl nicht mitbekam und von einem Anstoß 15 Uhr ausging. Das Spiel startete dadurch 15 Minuten später.
Groß Beuchow, in der Vorwoche mit lediglich 10 Mann in Schlieben angetreten und mit 0:4 unter die Räder gekommen, war sichtlich auf Wiedergutmachung aus. In den ersten 20 Minuten wussten die Meuroer kaum wo vorn und hinten ist. Der Gastgeber übte enormen Druck aus, der sich in zahlreichen Möglichkeiten widerspiegelte. Bereits nach 2 Minuten musste Zerna einen Freistoß aus 20 Metern rausfischen. Die darauf folgende Ecke landete auf dem Kopf von Voß, der aber nur den Innenpfosten traf. Einige Minuten später landete der Ball erneut am Meuroer Pfosten, nachdem Konrad einen Freistoß um die Mauer zirkelte. Der MSV war die komplette erste Halbzeit nur auf Verteidigen aus. Auf dem kleinen und tiefen Platz blieb selten Zeit am Ball, was zu einer enormen Hektik führte. So ging man ohne nennenswerte Offensivaktion am Ende in die Halbzeit. Zumeist vereitelte der herauseilende Keeper der Gastgeber möglichen Chancen für die Gäste.
Nach diversen Fernschüssen und engen Situationen im Strafraum lag der Ball in der 38. Minute das erste mal im Meuroer Netz. Ein langer Einwurf wurde per Bogenlampe in den Strafraum verlängert. Kein Meuroer sah sich genötigt einzuschreiten, sodass der mit aufgerückte Innenverteidiger der Hausherren ohne Bedrängnis hochsteigen und aus 4 Metern zum 1:0 einkopfen durfte. Bitter für die Gäste letztlich so in Rückstand zu geraten.
In der Halbzeit war der MSV mit der gezeigten Leistung und der kämpferischen Einstellung zufrieden, sprach aber auch klar an, dass nach vorn mehr kommen muss. So wechselte Coach Siering Priemer für Märker ein. Anas rückte somit auf den Flügel und der Brecher mit der 4 ging in die Spitze neben Schädler.
Die guten Vorsätze aus der Halbzeitansprache hielten aber nicht lange an. In der 53. Minute bat Schulze zum Tanz. Er dribbelte mit dem Ball von der Außenlinie durch 3 Meuroer bis in den Strafraum und vollendete sein Solo mit der Pieke ins kurze Eck. Gefühlt war dies bereits der Genickbruch für die Gäste.
Im Anschluss kochten allerdings die Emotionen hoch. Nach harten Zweikämpfen und Diskussionen wurde Heuser von den Heimfans sowie dem Trainer der Heimelf hart beleidigt, sodass der Schiedsrichter das Spiel für ca. 5 Minuten unterbrechen musste. Nach Ansprache einiger Spieler an die eigenen Fans sowie pädagogischen Hinweisen an den Heimtrainer konnte das Spiel aber fortgesetzt werden. Der Verein entschuldigte sich später bei den Gästen mit einer Kiste Bier: somit alles vergeben und vergessen.
Die Unterbrechung schien Beuchow allerdings etwas zuzusetzen, denn direkt im Anschluss hatte der MSV seine dickste Gelegenheit. Nach Ballverlust 25 Meter vor dem Tor steckte Gerlach den Ball auf Priemer durch. Dem versagten allerdings alleine vor Scharf die Nerven. Sein Abschluss ging letztlich weit am Tor vorbei. Das 2:1 hätte hier sicherlich noch einmal Spannung in die Partie gebracht.
Meuro gab allerdings nicht auf und kroch nun öfters mal aus seinem Schneckenhaus. Angriffe wurden aber nicht sauber bis zur letzten Aktion zu Ende gespielt, sodass höchstens Halbchancen dabei herumkamen.
Die Entscheidung brachte dann ein eigener Eckball des MSV. Nach Klärung des Eckballs landete der Ball beim freistehenden Pohl, der mit seiner Geschwindigkeit die komplette Linie heruntersprintete. Sein Querpass fand dann in der Mitte Menzel. Allein vor dem leeren Tor konnte er ohne Problme einschieben. Nach 80 Minuten war somit die Entscheidung da.
Den Schlusspunkt setzte danach noch Konrad, der einen Freistoß von der Seitenlinie herrlich ins Tor zirkelte.
Das Spiel fand somit einen gerechten Sieger. Der MSV zeigte mal wieder eine kämpferisch gute Leistung, muss sich aber eingestehen, dass es für Punktgewinne bei den Spitzenteams der Liga (noch) nicht reicht. Am kommenden Sonntag gibt es dann das erste Amtsderby gegen Annahütte. Hier soll dann endlich wieder gepunktet werden.