In einem sehr unterhaltsamen Spiel trennen sich die Heimelf und die Gäste aus Schönewalde unentschieden, ließen aber jeweils gute Chancen aus.
Erneut Heimspiel, erneut nicht verloren. Meuro entwickelt sich so langsam zur einer Heimfestung. Der dazu nötige Graben ist auch schon da. Das absolute Tormonster der Liga konnte man zwar nicht wirklich stoppen, man fand aber immer wieder Antworten auf die Aktionen der Gäste.
Zunächst steht aber der Blick aufs Drumherum an. 65 Zuschauer fanden ein etwas stürmisches Spielfeld vor, das langsam vermuten lässt, dass in Meuro Fußball eher gearbeitet als zelebriert wird. Ein Platz, der eigentlich Urlaub mit Aufenthalt inklusive Wellness benötigt, wird Woche für Woche von Meuros Stampfern und deren ihrer Gäste malträtiert und zollt der Belastung Tribut.
Ein Akteur, der das lange vermisst hat, durfte es an diesem Tag endlich wieder am eigenen Leib erfahren. Märker Ra. war nach unendlich lang anmutender Verletzungspause zurück im Kader. Er saß zunächst auf der Bank, fiel aber schon während des Spiels oft negativ auf der Bank durch Zwischenrufe Richtung Schiedsrichter auf. Der Eintrag im Hausaufgabenheft sollte daher von einem Erziehungsberechtigten gegengezeichnet und beim nächsten Training vorgelegt werden.
Ebenfalls wieder und nicht minder wichtig: Captain Gerlach. Ähnlich bekannt wie das nahezu gleichnamige Getränk riss er unfreiwillig ab Minute 1 das Spiel an sich und war auch gleich für die ersten gefährlichen Szenen des Spiels zuständig.
Eine Freistoßflanke fand nach Verlängerung im Rückwärtslaufen seinen Kopf und kaum hinschauend brachte er ihn aufs Tor, dort köpfte er aber einen Gästespieler an den Kopf und es gab Ecke. Die verpuffte noch, die nächste aber fand wieder seinen Schädel und der Kopfball flog knapp am langen Pfosten vor.
Schönewalde nun auch wach, kombinierte sich über die rechte Seite in den Strafraum. Dort kam der Querpass von Wagner und in der Mitte stand Kindler sträflich allein. Dass man einen Spieler mit 32 Saisontoren aber ruhig mal schießen lassen darf, bewies der nächste Abschluss von ihm. Nur mit Glück drosch er das Ding nicht in den Graben und musste ihn somit auch nicht selbst holen gehen.
Meuro zeigte aber Kampfeswillen und die Reaktion auf das 0:1 folgte prompt. Geburtstagskind Leppin führte einen Freistoß schnell aus und hob den Ball über die Abwehr genau in den Lauf von Anas, der die Kugel am herauseilenden Hertel vorbeilegte. 1:1 nach 7 Minuten. Ein handballähnliches Resultat bahnte sich an. In der Folge gab es für die Heimelf aber kaum noch Abschlüsse. Es fehlte am letzten Pass, sodass die Gäste mit ihrem weiten Aufrücken oftmals die Meuroer in der eigenen Hälfte einschnürten. Schädler und Anas waren auf ihrer rechten Seite die beiden Aktivposten, gemeinsam bekam der Gast die beiden aber zumeist gestellt. Einmal schaffte es Erstgenannter bis zur Grundlinie, Hertel war beim Querpass aber vor Meinke am Ball.
Auf der anderen Seite boxte Zerna einen Abschluss nach dem anderen weg. Seien es Freistöße, Ecken oder Abschlüsse aus allen möglichen Lagen, die Katze war so gut wie immer da. Wie beim 0:1 war er auch beim 1:2 machtlos. Mit einem einfachen Doppelpass öffneten sich auf Meuros linker Seite Tür und Tor und Gruber durfte in aller Ruhe flanken. Kindler war vor Kramp am Ball und schädelte ihn aus gut 13 Metern gegen Zernas Laufrichtung zur erneuten Führung ein.
Meuro war an diesem Tag von den Chancen wohl nicht auf Augenhöhe, dass Schönewalde aber gleich doppelt so viele Punkte wie die Heimelf vorzuweisen hat, war nicht immer ersichtlich. Böcke, die die Heimelf schoss, schoss auch der Gast. Schmidt misslang eine Ballannahme und Leppin schnappte sich das Spielgerät. Erst im Moment des Abschlusses bekam Püschel die Situationen mit einer sauberen Grätsche wieder unter Kontrolle.
Einen Wermutstropfen gab es auch wieder in diesem Spiel. Bei einem Lauf über Schönewaldes linke Seite brach Kropek auf einmal ab und griff sich zwischen Kniekehle und Oberschenkel. Ein selbstständiges Laufen war leider nicht mehr möglich. Wir wünschen gute Besserung und schnelle Genesung!
Kurz darauf war Pause. Meuro lag hinten, man spielte aber mit. Schönewalde mit mehr Ballbesitz und den quantitativ sowie qualitativ hochwertigeren Chancen, aber auch Meuro wusste zu gefallen und gemeinsam sorgte man für ein kurzweiliges und für die Zuschauer ansehnliches Fußballspiel. Man nahm sich vor, die Punkte nicht nach Schönewalde gehen zu lassen und die starke Trainingsbeteiligung unter der Woche zu veredeln.
Halbzeit 2 begann wie die erste endete, mit einer gelben Karte für Meuro. Meinke und Heuser trugen sich ins Notizbuch des Schiedsrichters ein.
Was aber ebenfalls wie in Halbzeit 1 nicht so recht zu stoppen war, war Kindler. Noch keine 5 Minuten waren gespielt, da musste sich erneut Zerna in den Fokus spielen, als er im 1vs1 die Oberhand behielt. Dann aber begann eine Phase des Spiels, wo beide Mannschaften Chancen vorweisen konnten und diese endete erst mit dem Schlusspfiff. Meuro wurde immer gefälliger und die guten Aktionen sowie die Durchbrüche vermehrten sich. Schönewalde tat sich immer schwerer, wurde aber durch Abstimmungsprobleme des Öfteren zu Chancen eingeladen. Die Minuten vergingen und Coach Siering reagierte. Priemer kam für den kurz vor einer Sperre stehenden Großert und Neuzugang Zagorovskiy für Märker H. Und unser Neuzugang legte mit einer Ballannahme, die zum Abstoß führte, die Messlatte hoch. Danach aber konnte man erkennen, dass der MSV an ihm viel Freude haben wird.
Die Euphorie über das Debüt wäre aber beinahe schlagartig verflogen. Theuergarten stand urplötzlich mutterseelenallein vor dem Tor und zum Glück vergeigte er seinen Abschluss mit Links völlig, sodass es weiterhin 1:2 stand und Meuro vom Punktgewinn träumen durfte.
Immer mehr neutralisierten sich die Teams und auf einmal wurden Chancen zur Mangelware, bis auf einmal Leppin das Fußballspielen für sich entdeckte. Ein langer Schlag wurde nicht so richtig geklärt und die Bogenlampe hufte Schädler zum Gleich-Torschützen. 25 Meter halbrechts vor dem Tor überhörte er den Kapitän, der noch „Lass!“ rief und nahm das Spielgerät hoch an. Danach folgte eine Schwanensee ähnliche Drehung und ein Abschluss, der seinesgleichen sucht. Hin und her flatternd schlug die Kugel nahezu im Knick ein. Wo auch immer dieser Schuss herkam, er war da und rief die Meuroer Schlussoffensive auf den Plan. Selbstredend war das Unentschieden schon ein großer Erfolg, aber jetzt ging mehr. Die nächste Aktion gehörte wieder Leppin, der sich gegen Wagner durchsetzte und im Schlamm Meuros in aussichtsreicher Situation wegrutschte. Der Torschuss wurde von Hertel pariert. Beim Gästekeeper gab es im Spiel ebenfalls einen Schreckmoment, als er nach Freistoß von Gerlach mit dem Kopf am Pfosten einschlug. Zum Glück war es halb so wild.
Den nächsten Hochkaräter hatte dann der wahrscheinlich beste Meuroer an diesem Tag – Anas. Schädler setzte sich rechts durch und legte in den Rückraum, wo Anas aus 16 Metern völlig blank zum Abschluss kam und das nächste Loch ins Fangnetz drosch. Eine Aktion, die den Spielverlauf aufgrund der Chancenfülle der Gäste in Hälfte Eins auf den Kopf gestellt hätte.
Fiel ein Heimakteur zunächst negativ auf der Bank auf, so änderte er den Eindruck über ihn in Sekundenschnelle auf dem Feld. Nach langer, langer, langer Verletzungspause gab es Minute 78 DAS Comeback. Märker Ra. war zurück und mit ihm Kampfeswille, Geschwindigkeit und Flanken, welche an Präzision nur in der Herstellung von Uhren oder feinstem Goldschmuck übertroffen werden. Ebenfalls mit von der Partie war Borges. Er kam für Gerlach und die Kapitänsbinde ging daraufhin an Leppin. 1. mal Kapitän, Geburtstag, Tor am Geburtstag – kein billiger Tag.
Eine dieser Flanken fand nach getretenem Eckball den Kopf von Meinke, er bekam aber aus spitzem Winkel nicht ausreichend Druck hinter die Kugel, um sie nochmal scharf zu machen.
Scharf auf den Hattrick war auf der Gegenseite Kindler, dessen Leibwächter Kramp ihn sonst gut abschirmte. Der Gast kam nochmal so richtig gefährlich vors Tor der Heimelf und dies war ihre letzte Chance im Spiel. Mit der besten Kombination in Hälfte Zwei wurde er frei kombiniert, geriet aber in einen doch sehr spitzen Winkel. Mit links versuchte er Zerna zu tunneln, schaffte es aber nicht.
Die letzte Aktion gehörte dem mutigen Meuroer Märker. Ein Freistoß aus guten 25 Metern links vor dem Tor nahm er sich und zirkelte ihn direkt drauf. Die Linie stimmte, die Höhe aber nicht. So ging der Ball über das Tor und Schiedsrichter Giebitz pfiff ab.
Meuro erkämpft sich mit einer klasse Leistung einen Punkt und gewinnt die zweite Halbzeit mit 1:0.
Wir bedanken uns bei den Gästen für diese spannende, abwechslungsreiche und noch viel wichtiger ausgesprochen faire Partie und wünschen maximale Erfolge sowie dem verletzten Spieler gute Besserung.