Der MSV muss im Abstiegskampf eine bittere Pille schlucken und verliert am Ende das Amtsderby gegen Annahütte nach zahlreich vergebenen Chancen mit 1:3.
Im Vergleich zur Vorwoche konnte man auf Klix und Leppin zurückgreifen, für die Märker und Wenzel aus dem Team rutschten. Insgesamt stand ein starker Kader von 18 Mann zur Verfügung. Den Spielern war hier natürlich bewusst, was das Amtsderby gegen den Nachbarn aus Annahütte bedeutete. Strömender Regen, Wind und ein tiefer Platz taten ihr Übriges für ein heißes Match.
Vor über 100 Zuschauern begann der MSV entsprechend engagiert. Nach 3 Minuten der erste Hochkaräter: nach Freistoßflanke von Heuser konnte Gerlach den Kopfball aus 6 Metern nicht im Tor unterbringen. Und wie es so häufig im Fußball läuft, kam es auch jetzt. Annahütte bekam einen Freistoß aus 20 m vor dem Tor zugesprochen. Schulz nahm sich dessen an und zirkelte den Ball über die Mauer des MSV. Der Ball tischte vor Zerna nochmal auf, sodass dieser den Einschlag nicht verhindern konnte. 0:1 nach gerade einmal 7 Minuten.
Dem Nackenschlag trotzend steckte der MSV aber nicht auf. In der weiteren Halbzeit eröffnete sich ein Chancenfeuerwerk, aus dem man aber einfach nichts Zählbares machen konnte. Nach 11 Minuten muss dabei bereits der Ausgleich fallen. Nach einer Klärungsaktion wurde der Ball durch die Abwehr des MSV direkt wieder nach vorn gebracht. Mit etwas Glück wurde Gerlach somit auf den Weg allein Richtung Tor geschickt. Vor dem Tor entschied er sich für den Querpass auf Torjäger Leppin. Mutterseelenallein versagten ihm allerdings die Nerven. Nach Ballannahme schob er den Ball am Tor vorbei, ganz ungewöhnliches Bild auf dem Meuroer Sportplatz. Doch auch nachfolgend blieb Leppin tragischer Akteur. Schädler drängte über rechts durch die Annahütter Abwehr und legte mustergültig in die Mitte. Leppin hielt nur noch den Fuß ran, überwandt Keeper Gautsch doch fand Wachtel auf der Linie, der in allerhöchster Not für die Gäste retten konnte.
Kurz darauf landete eine Freistoßflanke von Poick am Querbalken. Eine weitere Möglichkeit ergab sich für Gerlach, der nach Querschläger von Gautsch an Wachtel vorbei ging. Sein Abschluss mit dem schwächeren linken Fuß wurde allerdings stark von Gautsch entschärft, ein Abnehmer für den Rebound fand sich nicht im Strafraum (35. Minute).
Erst 3 Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit kam Annahütte durch Krüger zur nächsten großen Möglichkeit. Dieser nahm den durchgesteckten Ball jedoch überhastet direkt, sodass die Chance leichtfertig vergeben wurde.
Und so ging man in die Pause. Man hatte zwar weniger Ballbesitz als der Gast aus Annahütte, machte daraus aber viel Gefährliches.
Die zweite Halbzeit begann dann allerdings wie die erste. Der nächste Nackenschlag für den MSV. Riemer sah eine Lücke im Mittelfeld und nahm Tempo auf. Schulz löste sich im Rücken und fand sich nach dem Steckball alleine vorm eingewechselten Weis wieder. Er blieb cool und schnürte den Doppelpack.
In der Folge muss man sich vorwerfen lassen, zu kopflos nach vorn gespielt zu haben. Dennoch ergaben sich wieder klare Möglichkeiten, die passend ins Bild des Tages ungenutzt blieben. Erneut war es Schädler, der über rechts durch die Abwehr ging. Seine scharfe flache Hereingabe konnte die leppinsche Grätsche aber nicht ins Tor bringen. Kurz fand sich Schädler nach Steilpass von Gerlach alleine vor Gautsch wieder. Doch auch ihm versagten die Nerven und sein halbhoher Schuss wurde pariert. Es war wie verhext.
Unglücklich dann auch das 0:3. Nach Ecke kam Weis heraus und faustete den Ball weg. Seine Abwehr landete allerdings genau auf dem Fuß von Kaiser, der den Ball direkt nahm und die eine kleine Lücke zwischen den 6 Spielern vor ihm fand. Auf der Linie kam Poick zu spät zur Rettung. 0:3 nach 76 Minuten hinten, niemand wusste so recht warum.
2 Minuten später kam es immerhin zum Ehrentreffer. Einen Freistoß von Gerlach lies Gautsch nach vorn klatschen. Leppin setzte nach und spielte zur Sicherheit vor dem Torwart quer. Der mitgelaufene Großert musste dann praktisch nur noch mit dem Ball ins Tor laufen, sein erster Treffer in der Kreisliga.
Das war im Grunde die letzte nennenswerte Aktion. Gegen Ende des Spiels lies die Kraft nach, die eingewechselten Märker, Priemer, Wenzel konnten keine Akzente mehr setzen. Am Ende steht eine erneute Niederlage, die aber aufgrund des Auftretens und der herausgespielten Möglichkeiten Mut macht. Im Vergleich zur Vorwoche sah man sich auf Augenhöhe mit dem Gegner und war einem Punktgewinn gegen ein Topteam der Liga nahe.
Der MSV bedankt sich für ein spannendes und faires Derby. In der nächsten Woche geht es wieder auf Brandenburgtour: Ziel Schlepzig.