Weiter in der Erfolgsspur! – Spielbericht FC Rot-Weiß Sallgast – MSV

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Der MSV bestreitet den 20. Spieltag der Saison erfolgreich und nimmt die 3 Punkte durch ein erneut spannendes 2:3 mit nach Meuro. Zu verdanken ist das vor allem einem Duo.

Bei sommerlichen Temperaturen empfing Rot-Weiß Sallgast die Mannschaft vom MSV. Allen war bewusst, dass dies ein schwieriges Spiel werden würde, leistete man sich doch in den letzten Jahren schon einige Ausrutscher gegen den Gastgeber.

Personell musste das dieswöchige Dreier-Trainergespann wieder einmal puzzlen. So sonnte sich Poick im Urlaub, während Leppin sich beim Brunch verwöhnen lies. Zerna konnte nach seiner Auswechslung in der vergangenen Woche noch nicht wieder mitwirken und auch Richter und Weis meldeten sich für dieses Wochenende ab. Erfreulich: Wendt konnte nach seiner 18. Muskelzerrung im hinteren Oberschenkel wieder auf der Bank Platz nehmen. Bodybuilding und Fußball passen nicht bei jedem unter einen Hut. Im Vergleich zur Vorwoche rückten Neumann und Kramp in die Startelf. Die reaktivierte Katze Robert Märker musste im Tor Zerna ersetzen. Zum Männertag die Heimat besuchend, wurde der Stammplatz am Wochenende sofort festgemacht. Als Torwart Nummer 4 kommt man in Meuro dennoch zu seinen Saisoneinsätzen. Wichtig: Auch in diesem Halbjahr kam ein Märker für den MSV zum Einsatz. Zudem startete Sobolewski für Wenzel links hinten.

Das Spiel begann prinzipiell wie erwartet. Sallgast operierte zumeist mit langen Bällen die vom MSV postwendend zurückgeschlagen wurden. Auf schwierigem Geläuf bot sich den Zuschauern damit ein Ballwechsel, der eher an Wimbledon als an ein Fußballspiel erinnerte. Der Gast bekam das Spiel in der ersten Hälfte jedoch zu keinem Zeitpunkt in den Griff, da man bei den zweiten Bällen viel zu lasch agierte und selbst mit dem Ball viel zu wenig initiieren konnte. Die Folge waren diverse Möglichkeiten für den Gastgeber, der besonders bei Standards gefährlich wurde. Märker im Tor konnte jedoch mehrmals klasse in der kurzen Ecke parieren, so fanden weder die Abschlüsse von Frankus (15. Minute) noch Schapp (28. Minute) den Weg ins Tor. Für Meuro ergab sich nach einem verunglückten Abstoß und Steilpass von Gerlach auf Schrader eine erste Möglichkeit. Er scheiterte mit seinem Volley (20. Minute). Diese Gelegenheit entpuppte sich als Einzelfall. Klix fand mit einem tollen langen Ball nochmal Schädler im Strafraum, der jedoch ebenfalls scheiterte. Am Drücker blieb die komplette Halbzeit lang jedoch Sallgast. Der Gast hatte größte Mühe, den Angriffen zu trotzen.

Aus dem Nichts fiel dann jedoch das Tor für die Gäste. Schädler tankte sich in der 38. Minute nach einem geklärten Ball der Abwehr plötzlich auf rechts durch. Seine klasse Hereingabe vollstreckte Schrader kühl aus 5 Metern in klassischer Leppin-Manier. Dann war Pause, die dem MSV gut tat.

Sichtlich unzufrieden mit dem Auftreten fiel die Halbzeitansprache der Coaches aus. Aus den doch teilweise vorhandenen technischen Möglichkeiten wurde so gut wie nichts gemacht.

Der etwas raue Ton sollte jedoch prompt fruchten. Während Sallgast sich noch etwas in der Lethargie der Halbzeit befand, nutzte der MSV zwei Gelegenheiten eiskalt zum 2:0 (49. Minute) und 3:0 (53. Minute) aus. Beide Tore waren praktisch eine Kopie des ersten Treffers. So kam Schädler wieder auf rechts durch und fand mit seiner flachen Hereingabe wieder am langen Pfosten Schrader, der wieder nur den Fuß hinhalten musste. Nur wenige Minuten später ein ähnliches Bild: Wieder Schädler über rechts, der den Ball flach in den Strafraum spielte. Sein diesmal nicht ganz so präziser Pass hätte allerdings im Normalfall den Fuß des Verteidigers gefunden. Allerdings ist in der 1. Kreisklasse nicht immer alles normal: So titschte der Ball auf dem holprigen Platz so auf, dass der Ball mit einer Bogenlampe über den Sallgaster Verteidiger sprang. Mit besten Haltungsnoten vollendete Schrader den Ball mit einem wuchtigen Kopfball gegen die Laufrichtung des Torhüters. Das Duo entschied damit das Spiel im Alleingang.

An diesen Wirkungstreffern hatte Sallgast sodann deutlich zu knabbern und Meuro kam besser ins Spiel. Die besten Chancen boten sich dabei dem eingewechselten Wendt, der sich einmal von links nach rechts durch den Strafraum wuselte, am Ende mit seiner Grätsche jedoch nur Gerlach fand, der aus kurzer Distanz am Keeper scheiterte (75. Minute). Nach Steilpass von Schrader scheiterte Wendt später nochmal im 1 gegen1 (82. Minute) und ein Fernschuss von Gerlach zischte noch knapp über den Winkel (65. Minute). Urplötzlich kam allerdings auch Stimmung neben dem Spielfeld auf. S. Siering, wohl noch angestachelt vom Sieg seines HFC, fing sich als Trainer die Gelbe Karte ein. Seine erste seit 1976.

Auch wenn der Gastgeber seine Offensivbemühung nach dem 3:0 nicht mehr mit voller Intensität vortrug, boten sich dennoch einige Möglichkeiten. Einen Ball von Lichtenberger (68. Minute) lenkte Märker klasse an den Pofsten um den Abpraller dann im Liegen zu fangen. Mehrmals musste der Meuroer Keeper an diesem Nachmittag noch eingreifen, löste dies allerdings unter dem Jubel der Fans immer souverän. Eine weiße Weste hätte er an diesem Sonntag allemal verdient gehabt. Leider ließen ihn seine Vorderleute in der 88. Minute im Stich. Ein Freistoß aus dem Halbfeld wurde an den langen Pfosten getreten. Schapp lief mutterseelenallein durch und köpfte den Ball aus 4 Metern unhaltbar ins Tor. Der MSV hatte nach den letzten beiden Last-Minute-Siegen wohl anscheinend Gefallen an spannenden Nachmittagen gefunden und musste in der Nachspielzeit noch das 2:3 hinnehmen. Ein Fernschuss von Lange flatterte extrem und flog Märker knapp am Scheitel vorbei ins Tor. Durch den Anschluss kam zwar nochmal Stimmung auf, danach passierte aber nichts mehr. Mit 3 Punkten im Gepäck geht man nun ins Pfingstwochenende, bei dem gleich 2 Spiele auf der Agenda stehen.

Wir bedanken uns beim Schiedsrichter, der kurzfristig einspringen musste und wünschen dem Gastgeber eine gute restliche Runde.